Neu besinnen

Kolumne

Manchmal hat man das Gefühl, ein Jahr vergeht wie im Flug und ein anderes Jahr kann hingegen nicht schnell genug enden. Wie man 2020 bewertet, bleibt jedem selbst überlassen. Viele haben sich dieses Jahr stark eingeschränkt und tun dies auch über Weihnachten und Silvester. Dafür sage ich danke, denn in der aktuellen Situation ist die Vernunft der Menschen besonders wichtig. Dennoch wird es trotz der Pandemie ein Weihnachtsfest geben. Dabei müssen wir uns auf das Wesentliche und den engsten Familienkreis besinnen. Das heißt nicht, diejenigen, die nicht zu unseren engsten Bezugspersonen gehören, zu vergessen. Denn es gibt viele Möglichkeiten, um Mitmenschen trotz Abstand Zuneigung zu zeigen, egal ob per Brief, Anruf oder Video. Ich persönlich freue mich am meisten über einige selbstgeschriebene Zeilen als Zeichen der Wertschätzung. Das zählt für mich mehr als jedes noch so tolle weitergeleitete Whatsapp-Bild.

Vor uns liegen bald 365 neue Tage, die neue Chancen bieten. Diese Chancen darf auch das Land Hessen nicht verstreichen lassen. Gerade im Umgang mit der Corona-Pandemie muss die Landesregierung endlich mehr Verantwortung übernehmen. Es ist alles andere als sinnvoll und mutig unbequeme Entscheidungen immer nur an Bund und Kommunen abzuschieben. Klare Aussagen sind gefragt, statt Vorgaben, bei deren Umsetzung die Kreise und Kommunen gar an die Grenzen ihrer Befugnisse stoßen.

Das Fest der Liebe und Hoffnung feiern wir zu einer Jahreszeit, in der es viele dunkle, kalte Tage gibt. Ich hoffe, wenn die Tage wieder länger und heller werden, wird es auch in anderen Bereichen unseres Lebens wieder aufwärts gehen. Bei allen, die im Haupt- oder Ehrenamt dazu beitragen, diese Krise zu meistern, bedanke ich mich herzlich. Bis dahin wünsche ich Ihnen allen trotz der Einschränkungen frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr!

 

Hanauer Anzeiger vom 19.12.2020