Danke, Erich!

Kolumne

Vieles findet in diesen Tagen online statt, so das Meeting mit den Kollegen, der Fitnesskurs oder der Austausch im Vereinsvorstand. Auch schicken immer mehr Unternehmen enorme Datenmengen. Schnelles Internet ist ein Standortvorteil. Doch mit Highspeed durchs Netz zu surfen ist in vielen Regionen Hessens noch nicht selbstverständlich. Dabei gehört eine schnelle Internet-Verbindung mittlerweile zur Daseinsvorsorge, wie Strom und Wasser.

Auch der Main-Kinzig-Kreis stand vor rund zehn Jahren noch vor dem Problem, dass kein Unternehmen jeden unserer Orte ans Glasfasernetz anschließen wollte – die Gewinnerwartung erschien wohl zu niedrig. Dass heute trotzdem ein Glasfasernetz von rund 650 km durch den Main-Kinzig-Kreis verläuft, haben wir allen voran Landrat a.D. Erich Pipa zu verdanken. Er ging 2012, unterstützt durch die damalige Kreis-Koalition, einen eher unkonventionellen Weg und gründete mit einem Kreistagsbeschluss die Breitband Main-Kinzig GmbH. Somit hat der MKK in Eigenregie die Verantwortung für eine flächendeckende Versorgung mit einem leistungsfähigen Breitbandsystem übernommen. Entscheidungen wie diese erleichtern heute vielen Menschen in unserer Region die Bewältigung der Corona-Krise. Das macht mich stolz auf unseren Landkreis.

In der Folge wurden sogar alle Schulen des MKK direkt ans superschnelle Glasfasernetz angeschlossen. Das ist auch ein Grund, warum es an vielen Schulen bei uns so gut mit dem sogenannten „Wechselmodell“ funktioniert, bei dem wegen Corona ab Klasse 7 nur die Hälfte Schüler in den Klassen ist und die andere von zuhause aus am Unterricht teilnimmt. Dadurch werden mehr Abstand, mehr Gesundheitsschutz, weniger Ängste und dennoch Bildungsgerechtigkeit ermöglicht. Auch die Anbindung der Schulen geht auf die damaligen Entscheidungsträger mit Erich Pipa an der Spitze zurück. Deshalb sage ich heute einfach mal: Danke, Erich!

 

 

Kolumne im Hanauer Anzeiger vom 28.11.2020