Die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen hängt mitunter von ihrer Innovationsfähigkeit und dem Wachstum des Geschäftsfeldes ab. Hitachi-ABB in Hanau kann trotz der Corona-Pandemie beides vorweisen. Betriebsrat und Geschäftsleitung hatten erst ein Zukunftskonzept zur Sicherung des Standorts vereinbart. Trotzdem müssen alle 500 Beschäftigten nun im ihre Jobs bangen. Nicht, weil das Unternehmen vor wirtschaftlichen Problemen steht, sondern aus Profitgier.
Erst im Juni wurde das frühere ABB-Werk von Hitachi übernommen. Das jetzige Vorgehen trifft die Beschäftigten mit ihren Familien hart. Mitten in einer Rezession und ganz ohne Not ist das ein Unding. Da liegt die Annahme nahe, dass der Standort nur übernommen wurde, um ihn auszuschlachten. Die Produktion soll nach Plänen der Konzernleitung künftig in die Schweiz und nach Bulgarien verlagert werden. Zumindest Bulgarien ist nicht gerade bekannt für seine hohen Löhne.
So geht man nicht mit seinen Angestellten um, die teils seit Jahrzehnten zum Wohlstand des Unternehmens beitragen. Das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern darf keine Einbahnstraße sein. Man hat Verantwortung füreinander, in guten wie in schlechten Zeiten. Niemand sollte vergessen, dass wirtschaftlicher Erfolg und damit auch hohe Renditen am Ende immer den Arbeitnehmern zu verdanken sind. Die SPD steht an der Seite der Beschäftigten. Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Ich appelliere an alle Betroffenen nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern Widerstand zu leisten. Gemeinsam wollen wir erreichen, dass die Arbeitsplätze und damit auch das Knowhow der Angestellten hier in Hessen erhalten bleiben. Auch von Seiten der Landesregierung fordere ich eine klare Haltung und Einsatz, um die Schließung des Standortes abzuwenden und den Stellenabbau aus reiner Profitgier zu stoppen.