Degen besucht Burg Wonnecken –  Lebensqualität erhalten

Plötzlich andere Tagesabläufe und Masken, die den Blick auf das Gesicht versperren. Im Tageszentrum für Menschen mit fortgeschrittener Demenz Burg Wonnecken hat sich der Alltag für Besucher und Mitarbeiter unter Corona-Bedingungen stark verändert. Um sich über die aktuelle Situation in der Einrichtung der Alzheimer Gesellschaft Main Kinzig e. V., zu informieren, sprach der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Degen mit Geschäftsführerin Melanie Jung.

 

Für gewöhnlich laufe für die Gäste in der Tageseinrichtung, die auf Menschen mit Demenz spezialisiert ist, alles routinierte Bahnen. Schon das Tragen von Alltags-Masken stellt die Besucher und Mitarbeiter vor Herausforderungen. „Es ist schwierig, da in der Arbeit mit Menschen mit fortgeschrittener Demenz viel nonverbal kommuniziert wird“, wie Jung berichtet. „Unsere Gäste wollen in der Regel keine Maske tragen und verstehen den Sinn nicht.“ Auch regelmäßige Abläufe seien für die Menschen in der Einrichtung sehr wichtig. Nach dem Essen werde für gewöhnlich gesungen, das sei derzeit jedoch nicht mehr möglich. Der Fahrdienst mit geschulten Fahrern, die die Tagesgäste abholen und wieder nach Hause bringen, ist derzeit nur in Ausnahmefällen möglich.

 

Auf Degens Frage der Auslastung sagt die Einrichtungsleiterin: „Von sonst 18 Tagesplätzen sind derzeit nur 12 verfügbar, um Abstände einzuhalten.“ Für die Gäste, die nun zuhause bleiben müssen, sei es oft schlimm, da sie unter Vereinsamung litten. So ginge in einigen Fällen viel an Lebensqualität verloren, für manche in ihren letzten Lebensmonaten. Auch für die Angehörigen, für die die Einrichtung eine Entlastung bietet, sei es derzeit nicht einfach. Sobald der Normalbetrieb wieder startet, sind in der Burg Wonnecken wieder Plätze frei, wie Jung mitteilte da in den letzten Monaten keine Akquise für neue Plätze durchgeführt werden konnte. Degen und Jung waren sich einig, dass mehr Testkapazitäten wünschenswert sind, insbesondere für Mitarbeiter. Auch die finanzielle Situation sei derzeit ein Thema. Denn die Krankenkassen erstatten bisher nur die Mindesteinnahmen und das auch nur bis September. Daher sagte Degen zu, sich für eine Fortführung der Zahlungen einzusetzen.