Der Generalsekretär der SPD Hessen, Christoph Degen, hat Ministerpräsident Volker Bouffier für dessen Gastbeitrag zum 8. Mai in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) scharf kritisiert. In dem Text, der unter der Überschrift „Nach 75 Jahren wieder eine Stunde Null“ erschienen ist, stellt Bouffier eine Parallele zwischen den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs und den Folgen der Corona-Krise her und fordert einen neue Marshall-Plan, „der mindestens so groß denkt“.
Christoph Degen sagte dazu: „Der Vergleich, den der Ministerpräsident in seinem unsäglichen Text anstellt, ist nicht nur geschichtsvergessen, sondern in jeder Hinsicht instinkt- und geschmacklos. Wer eine Gesundheits- und Wirtschaftskrise – wie schwer sie auch sein mag – gleichsetzt mit dem unbeschreiblichen Grauen der Konzentrationslager und des Krieges, beleidigt die 60 Millionen Menschen, die dem Nazi-Regime und dem von ihm entfesselten Weltkrieg zum Opfer gefallen sind. Das ist unerträglich und unentschuldbar. Ich bin fassungslos über das Maß an menschlicher, historischer und politischer Ignoranz, das Volker Bouffier hier offenbart. Sein Text ist eines hochrangigen Repräsentanten unseres Staates unwürdig.“