Schule ja, Schule nein. Das Hessische Kultusministerium steht für Chaos. Dass der Start für die vierten Klassen am Freitag kurzfristig verschoben werden musste, ist eine Bankrotterklärung des Kultusministers, der von Hause aus Juraprofessor ist. Wenigsten die Schülerinnen und Schüler, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, dürfen ab Montag zur Schule gehen, denn sie haben in den folgenden Schuljahren keine Zeit mehr das Versäumte schrittweise aufzuholen.
Doch auch, obwohl nur ein Bruchteil der Schülerinnen und Schüler wieder in die Schule kommen, gibt es bei der Umsetzung noch viele Fragezeichen. Der schulische Hygieneplan des Landes Hessen wurde erst am Mittwochabend vorgestellt. Schulleitungen fühlen sich allein gelassen und klagen zurecht über fehlende oder viel zu späte Orientierung aus Wiesbaden. Auch hat das Kultusministerium keinen Überblick, ob es im ganzen Land ausreichend Waschbecken und entsprechende Vorkehrungen an den Schulen gibt, um den eigenen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu kommt: Lehrerinnen und Lehrer, die eigentlich am Montag unterrichten sollen, wussten bis Freitagmittag (!) noch nicht mal, ob sie Anspruch auf Notbetreuung für ihre eigenen Kinder während ihres Unterrichts erhalten.
Und was ist mit den Schülerinnen und Schülern, die weiterhin zuhause bleiben müssen? Bisher waren sie vom Ideenreichtum ihrer Lehrkräfte abhängig, die gemeinsam mit den Schulen austüfteln mussten, wie der Unterricht zuhause gestaltet wird. Vorgaben und Standards von Seiten des Kultusministers? Fehlanzeige! Dabei zeigt sich auch, dass nicht alle Kinder den gleichen Zugang zu Geräten und Lernmaterialien haben.
Ich hoffe am Montag wird alles gut gehen. Ich würde mich freuen, wenn Sie als Lehrkraft, Eltern oder Schülerinnen und Schüler mir eine Rückmeldung geben, wie Sie Schule unter diesen Bedingungen erleben. Auch Ihre Erfahrungen mit dem Lernen zuhause interessieren mich. Schreiben Sie mir gerne unter mail@nullchristoph-degen.de.