An zwei Orten gleichzeitig sein, das klingt unmöglich. Von hessischen Lehrerinnen und Lehrern wird es dennoch verlangt. Zum Beispiel dann, wenn zwei Klassen gleichzeitig vertretungsweise von ein und derselben Lehrkraft unterrichtet werden sollen. Wie das funktionieren soll? Gute Frage! Was die schwarz-grüne Landesregierung dagegen unternimmt? Nicht viel!
Viele Lehrkräfte sind mittlerweile an ihren Grenzen angekommen. Die Zahl der dienstlichen Aufgaben steigt immer weiter an, sodass viele Lehrerinnen und Lehrer diesen nicht mehr vollumfänglich nachkommen können und ihre Gesundheit in Gefahr sehen. Darunter leider auch die Schülerinnen und Schüler, da für sie dann keine optimale Unterrichtsqualität mehr geleistet werden kann. Denn das Aufgabenspektrum für Lehrkräfte umfasst mehr als die bloße Vermittlung des Unterrichtsstoffs. So gibt es immer mehr Schülerinnen und Schüler mit sozialen Problemen, mit Aufmerksamkeitsstörungen und Lernschwierigkeiten, eine hohe Anzahl von Kindern mit Anpassungsschwierigkeiten und geringen Deutschkenntnissen. Hinzu kommen Gespräche mit Eltern, Therapeuten und Kinderärzten, dazu unzählige Dokumentationen und Berichte sowie vieles mehr.
Daraus resultieren immer mehr Überlastungsanzeigen von Lehrkräften. Fast täglich erreichen mich solche Anschreiben, darunter auch Schulen im Main-Kinzig-Kreis. Doch diese Hilferufe überhört Schwarz-Grün einfach. Dieses Verhalten ist Ausdruck der Arroganz und der Respektlosigkeit der amtierenden Landesregierung gegenüber unseren Lehrerinnen und Lehrern. Das Prinzip ist immer das gleiche: Nichts sehen, nicht hören, nichts wissen. Anstatt Daten zu Unterrichtsausfall an Schulen und Krankentagen von Lehrkräften vorzulegen, verweist man gebetsmühlenartig auf die angeblichen Bemühungen der Landesregierung, ohne auch nur annähernd auf die Realität an unseren Schulen einzugehen.
CDU und Grüne sind offenbar fest entschlossen, weiter so zu tun, als gebe es keine Überlastung von Lehrkräften, als sei die Welt an den Schulen in Ordnung. Dabei brauchen wir dort dringend eine Erhebung von Unterrichtsausfällen und Krankheitstagen für ein effizientes Gesundheitsmanagement und echte Vertretungsreserven, um Unterrichtsausfall zu vermeiden. Zudem muss das Land die Schulträger endlich darin unterstützen die Schulen stätig zu modernisieren und die kommunale Schulsozialarbeit auszubauen. Dies sind nur einige der Punkte, die endlich erfüllt werden müssen, um unsere Schulen wieder auf die Höhe der Zeit zu bringen.