
Im Nachgang zum Fachgespräch Individuelle Förderung der SPD-Landtagsfraktion am gestrigen Dienstag im Hessischen Landtag sagte der bildungspolitische Sprecher Christoph Degen: Ein Ausbau der individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern ist in Hessen zwingend erforderlich. Zu viele Kinder werden nicht ihren Begabungen entsprechend gefördert, weil ganz praktische Hürden eine Förderung der einzelnen Schülerin beziehungsweise des einzelnen Schülers im Weg stehen. Statt Hindernisse abzubauen, verschärfen sich Benachteiligungen während der Schullaufbahn, insbesondere für Kinder mit Zuwanderungsgeschichte oder aus sozial schwächeren Familien.
Als ein großes Manko sehen sowohl Lehrkräfte als auch Schülerinnen und Schüler und Eltern die fehlende Zeit. Lehrkräften fehlt Zeit für Unterrichtsvor- und Nachbereitung. Schüler bräuchten mehr Zeit in der Schule für die Bewältigung von Aufgaben etwa in Form von individuellen Lernzeiten statt Hausaufgaben. Eltern beklagen, dass es zu wenig Zeit für individuelle Beratungen gibt. Eine optimale Förderung scheitert nach Ansicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch an den Rahmenbedingungen und den zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Eine bessere individuelle Förderung von Kindern und Jugendlichen versprechen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ganztägigem und längerem gemeinsamen Lernen sowie einer besseren Vernetzung und Zusammenarbeit von Elternhaus, Schule und Bildungseinrichtungen. Darüber hinaus müssen wir überlegen, wie wir insbesondere das sonderpädagogische Know-how stärker zum Wohle aller Schülerinnen und Schüler nutzbar machen.
Die SPD-Fraktion wird die Ergebnisse des Fachgesprächs sorgfältig auswerten und in ihre parlamentarische Arbeit, insbesondere im Hinblick auf die anstehende Novellierung des Schulgesetzes, einfließen lassen.