Wieder ist ein neues Schuljahr mit viel Ärger an Hessens Schulen gestartet. Auf Wahlfreiheit bei G8/G9 warten Hessens Eltern und Schüler noch immer. Auch die Stellenkürzungen an den Schulen haben bereits zum Schuljahresende einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. An Gymnasien und Gesamtschulen mit Oberstufen, Beruflichen Gymnasien, Hessenkollegs und Abendgymnasien wird ein Sparkurs beim Abitur die Folge sein.
Darüber hinaus kürzt die Landesregierung auch bei sogenannten Intensivklassen die wichtige Deutschförderung, indem sie die Stundenzahl hierfür weiter verringert. Dabei ist gerade Bildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration. Zuwanderung an sich ist kein Problem für unser Land. Probleme können nur entstehen, wenn die Menschen, die zu uns kommen, nicht richtig integriert werden. Vor diesem Hintergrund ist es schlichtweg falsch an den Intensivklassen zu sparen. Um Bildung gerechter zu machen muss es mehr Lehrerstellen geben. Gerade zur Finanzierung der Deutschförderung ist auch endlich das Kooperationsverbot zwischen Bund und Ländern im Schulbereich zurückzunehmen.
Um Bildungsgerechtigkeit voranzutreiben sind zudem echte Ganztagsschulen nötig. Der Bedarf ist vor allem in der Grundschule vorhanden. Der Pakt für den Nachmittag hingegen ist für viele Schulen nicht attraktiv. Denn Nachmittagsangebote an Schulen machen aus Schulen noch lange keine Ganztagsschulen. Wir brauchen einen zügigeren qualitativen Ausbau der Schulen zu echten Ganztagsschulen durch das Land. Lernen, fördern, Freizeit und soziales Miteinander sollen sich im Schulalltag gegenseitig ergänzen.