
2012 hat die Brüder Grimm Berufsakademie Hanau den Lehrbetrieb aufgenommen. Rund drei Jahre später ist die Gründungsphase abgeschlossen. Diese Gelegenheit nutzte der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Degen, um sich über die Ausgestaltung, Erfahrungen und Herausforderungen der Bildungseinrichtung zu informieren.
Um sich ein Bild von Hessens erster Berufsakademie im Bereich der Kreativwirtschaft zu machen, sprach Degen mit der Geschäftsführerin Elke Hohmann, Akademieleiterin Prof. Nicole Simon und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Axel Weiss-Thiel. Es ist toll, dass sich hier junge Menschen gleich doppelt qualifizieren können, so Degen, der in der Berufsakademie einen Gewinn für den Standort Hanau sieht. Denn in den Studiengängen Produktgestaltung und Designmanagement können die Studierenden innerhalb von sechs Semestern eine Berufsausbildung und einen Studienabschluss erlangen. Statt ein Studium an eine Berufsausbildung anzuschließen sei an der Akademie beides gleichzeitig möglich, erklärte die Geschäftsführerin. Zudem sei der Bereich Kreativwirtschaft ein wachsender Markt und Innovationsmotor, der momentan noch unterschätzt werde. Die Entwicklung eines weiteren Studiengangs im kreativwirtschaftlichen Sektor ist geplant, erläuterte Akademieleiterin Prof. Nicole Simon. Ein interessantes Entwicklungsfeld für Berufsakademien sind auch berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengänge, die auf einen Bachelorabschluss hinführen. Diese Möglichkeit verwehrt jedoch das aktuelle hessische Berufsakademiegesetzt, welches im Jahr 2016 novelliert wird, kommentiert Stadtrat und Aufsichtsratsvorsitzender der BGBA, Axel Weiss-Thiel.
Der erste Jahrgang, der 2012 an der Berufsakademie angefangen habe, mache bereits im Winter seinen Abschluss, wie Degen weiter erfuhr. Bedauerlich sei jedoch, dass die dual Studierenden der Brüder Grimm Berufsakademie kein BAföG beziehen könnten. Dabei würden der Lebensunterhalt und das Studium bei vielen der Studierenden nicht durch eine Ausbildungsvergütung abgedeckt. Hier sehe ich dringenden Handlungsbedarf, sicherte der Landtagsabgeordnete seine Unterstützung zu.