
Um mehr über die Lage der Städte und Gemeinden in seinem Wahlkreis zu erfahren, besucht der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Degen die Bürgermeister der einzelnen Wahlkreiskommunen. Mit Grünaus Bürgermeister Gerald Helfrich tauschte er sich unter anderem über die Problematik der Hausarztversorgung aus.
Wie viele andere Gemeinden sei Gründau von einem Hausarztmangel bedroht, wie Helfrich gegenüber Degen erklärte. Ein örtlicher Arzt gehe bald in Rente, ein Nachfolger sei jedoch noch nicht gefunden. Im neu geschaffenen Sozialzentrum der Gemeinde gäbe es sogar schon die passenden Räumlichkeiten für eine neue Praxis. Nur ein Bewerber hierfür fehle bislang noch. Leider geht die Schere zwischen städtischen Regionen und unterversorgten ländlichen Räumen bei der Hausarztversorgung immer weiter auseinander, bemerkte Degen. Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken, muss endlich ein sinnvolles Gesamtkonzept her. Es darf nicht sein, dass die Kommunen mit der Problemlösung alleine gelassen werden. Bis Weihnachten wolle Helfrich die Stelle wieder besetzt sehen, schließlich sei Gründau günstig gelegen, auch auf genügend Patienten müsste die Nachfolge des jetzigen Hausarztes nicht lange warten.
Spannend bleibe für die Gemeinde auch das Thema der Windenergie. Um gegen den Bau weiterer Windkraftanlagen vorzugehen, hat sich in Gründau die Interessengemeinschaft WindJammer gebildet. Wir haben hier rund um Gründau eine schöne Natur, die wollen die Bürgerinnen und Bürger erhalten, sagte Helfrich. Gemeinsam habe man sich hier gegen die Ausweisung weiterer Gebiete für Windkrafträder über die bestehenden Flächen hinaus entschieden. Nun prüft das Regierungspräsidium unsere Argumente, dann entscheidet sich, ob neue Flächen für die Nutzung von Windkraft ausgeschrieben werden.
Auch das Thema der Kinderbetreuung wurde besprochen. So zeichne sich in Gründau ein hoher Bedarf und U3-Betreuungsplätzen ab. Daher sei dieser Bereich auch ausgebaut worden. Aber auch die Kindergarten- und Grundschulbetreuung müsse auf den ganzen Tag ausgelegt sein, so Helfrich. Wenn die Eltern in Frankfurt arbeiten, müssen sie sicher sein können, dass ihre Kinder auch am Nachmittag gut betreut werden. Degen sehe die Betreuung in Gründau gut aufgestellt, allerdings übernehme die Gemeinde aus gutem Willen alle Aufgaben und einen großen Teil der Kosten. Hier muss das Land allmählich mehr in die Pflicht genommen werden. Betreuungsangebote dürfen nicht an der Kassenlage der einzelnen Kommune hängen, sagte der Landtagsabgeordnete abschließend.