
Eine kleine Lichtung und einen Bauwagen, vielmehr mehr braucht man nicht für einen Waldkindergarten. Das erfuhren der SPD-Landtagsabgeordnete Christoph Degen sowie Ronneburgs Bürgermeister Andreas Hofmann von Kindergartenleiterin Asha Scherbach. Am Standort Alte Fasanerie in Klein-Auheim informierten sie sich die über das Konzept der Waldkindergärten.
Drei Gruppen gibt es bereits in Hanau, eine vierte wird aufgrund der großen Nachfrage bald eröffnet, sagte Scherbach. Drei Waldkindergärten sind bereits unter ihrer Leitung, in Trägerschaft der AWO, entstanden. Neben dem Waldkindergarten in der Alten Fasanerie leitet sie noch zwei weitere in Mühlheim und Obertshausen. Die normalen Kindergärten empfand die Diplom-Psychologin nicht kindgerecht, daher suchte sie nach anderen Methoden. Im Wald wurde sie fündig. Das besondere an den Waldkindergärten ist, dass es kein richtiges Haus gibt. Frühstücken, Spielen, Basteln, alles findet im Freien statt.
Degen und Hofmann zeigten sich beeindruckt von den Ideen, die im Waldkindergarten umgesetzt werden. Wissen über Pflanzen, Tiere und Umwelt wird durch beobachten, gestalten und experimentieren erlernt. Es ist toll zu sehen, wie hier kreativ nur mit den Dingen gearbeitet wird, die im Wald zu finden sind, sagte Hofmann. In Ronneburg werde ab Juni ebenfalls ein Waldkindergarten angeboten. Daher freue er sich über die vielen neue Ideen und Anregungen, die er mit in seine Gemeinde nehmen könne.
Beim Kindergarten soll in Hanau aber noch lange nicht Schluss sein. Scherbach schwebe eine Schule mit einem ähnlichen Konzept vor. Ein geeignetes Gelände stehe dafür auch schon in Aussicht. Es ist schön, dass den Kindern durch den Waldkindergarten die Möglichkeit für praktisches Lernen geboten wird, sagte Degen. Auf diese Weise ergebe Erlerntes für sie mehr Sinn. Die geplante Fortsetzung der Waldkindergärten in Form einer Schule war für den Landtagsabgeordneten und ehemaligen Förderschullehrer besonders spannend. Das Konzept der Waldkindergärten stoße bei vielen Eltern auf große Akzeptanz. Daher müsse man auch im Schulischen offen sein für neue Wege und das Konzept fair prüfen.