
Viele hessische Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern dürften mit Sehnsucht nach Niedersachsen schauen, wo die rot-grüne Landesregierung bekannt gegeben hat, dass sie zu G9 zurückkehren wird, schätzt der schulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Christoph Degen zur Ankündigung von Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) grundsätzlich zur neunjährigen Gymnasialzeit zurückzukehren.
Wir hätten uns diesen Weg auch für Hessen gewünscht. Leider hat die schwarz-grüne Landesregierung einen anderen Weg gewählt, der voraussichtlich nicht für alle Schülerinnen und Schüler, die das wollen, zum Ziel führen wird.
Niedersachsen beziehe die Jahrgänge fünf bis acht in die Rückkehr zu G9 ein, werde allerdings leistungsstarken Schülerinnen und Schüler auch weiterhin die Möglichkeit geben, bereits nach zwölf Jahren das Abitur zu machen.
Degen lobte auch das Vorgehen der niedersächsischen Landesregierung, die ein Dialogforum zum Thema eingerichtet hatte. Dabei seien sowohl die Interessen der Lehrer als auch der Schüler zum Tragen gekommen. Die Ankündigung, dass Niedersachsen ein modernes Abitur mit ihrer Gymnasialreform einführen werde, sei ebenfalls zu begrüßen. Der hessische Weg mit der strukturellen Verankerung des parallelen Angebots von G8 und G9 erhöhe hingegen die Unübersichtlichkeit des Schulsystems. Wir müssen mehr die individuelle Förderung stärken, als neue Schulformen zu kreieren. Anstatt Inklusion fortzuentwickeln, wird unser Schulsystem zunehmend desintegrativer, so Degen abschließend.