
Vergangenen Dienstag wählten die 37 Abgeordneten der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag den Neuberger Abgeordneten Christoph Degen einstimmig zum Obmann der SPD im kulturpolitischen Ausschuss des Landtags und somit zum bildungspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion.
Degen war bereits 2008 während der 17. Wahlperiode Mitglied des Hessischen Landtags. Nach dieser Legislaturperiode absolvierte der Sozialdemokrat ein Referendariat als Lehramtsanwärter und unterrichtete anschließend als Förderschullehrer an der Bruchköbeler Frida-Kahlo-Schule, einer Schule mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung. Durch die Landtagswahl im September 2013 erhielt er erneut ein Mandat, das er am 18. Januar antrat. Der 33jährige ist nun der jüngste Fachsprecher der SPD im Landtag. Seine Fraktion nominierte ihn als Mitglied und Obmann im kulturpolitischen Ausschuss, welcher insbesondere für die Schulen zuständig ist. Zudem soll er die SPD im Ausschuss für Wissenschaft und Kunst vertreten.
Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Kreistag und Bürgermeister von Rodenbach, Klaus Schejna, zeigt sich sehr erfreut über Degens neue Position als bildungspolitischer Sprecher. Als Förderschullehrer kennt er das hessische Schulsystem aus erster Hand und weiß, wo den Schülern, Lehrkräften und Eltern der Schuh drückt, zeigt er sich überzeugt. Schejna bezeichnet Degen zudem als Experten im Themenfeld Inklusion und individuelle Förderung, was die größte Herausforderung bei der Reform der hessischen Schullandschaft darstellt. Es gelänge ihm immer hervorragend schulische Praxis mit neuen bildungspolitischen Erkenntnissen zu verbinden und die oft so schwierige und in Hessen besonders unüberschaubare Schulpolitik verständlich zu erklären.
Das ist eine Auszeichnung!, gratulierte der Vorsitzende der SPD im Main-Kinzig-Kreis, André Kavai, zur Ernennung zum bildungspolitischen Sprecher. Christoph Degen ist somit Oppositionsführer in der hessischen Schul- und Bildungspolitik. Der Neuberger Abgeordnete sei seit Jahren im Main-Kinzig-Kreis und darüber hinaus als Bildungspolitiker bekannt und geschätzt, wie Kavai betonte. Er ist nicht nur auf Landesebene gut vernetzt, sondern auch auf kommunaler Ebene im Main-Kinzig-Kreis fest verwurzelt. Neben seinem Mandat als Landtagsabgeordneter ist der 33jährige stellvertretender Vorsitzender der SPD im Main-Kinzig-Kreis und auch ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter. In einer weiteren Funktion ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Bildung im SPD Bezirk Hessen-Süd.
Auch Degen freut sich auf seine Aufgabe. Ich beschäftige mich schon seit dem Studium mit Bildungspolitik. Daher freut es mich besonders, gezielt an dieser Stelle, die Positionen der SPD zu vertreten und als erster Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger zu dienen, so der bildungspolitische Sprecher über seine neue Aufgabe. Er werde genau hinschauen wie das bürokratische Monster Landeschulamt aufgelöst werde und erhofft sich wieder mehr Entlastungen für Schüler durch die Rückkehr zu G9. Von der neuen Regierung erwarte ich massive Anstrengungen beim Ausbau der Ganztagsschulen. Das sei wichtig für mehr Zeit zum Lernen und genauso für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern. Insbesondere im Grundschulbereich sieht Degen die neue Landesregierung dabei in der Pflicht. Allerdings dürfe der Ausbau nicht zu Lasten der ohne hin schon stark belasteten Kommunen gehen, mahnte Degen an.