Heinz Lotz und Christoph Degen (SPD): Getroffene Hunde bellen

Eigentlich wollten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Main-Kinzig-Kreises nur eine Resolution an die Fraktionen im Hessischen Landtag überreichen. Das Papier hat nun jedoch einen Streit zwischen den heimischen Landtagsabgeordneten verursacht. Jedoch nicht nur wegen des Inhaltes: Aus dem Wahlkreis waren nur die SPD-Vertreter bei der Überreichung anwesend. Das will der CDU-Abgeordnete Hugo Klein so nicht stehen lassen und schimpft, es handele sich um „billige Partei-Polemik“.

Die SPD-Landtagsabgeordneten Heinz Lotz und Christoph Degen mahnen zur Besonnenheit. „Der Hessische Landtag ist kein Sandkasten, im dem wir uns darum streiten, wer wem das Förmchen geklaut hat. Wenn ihm die heimischen Kommunen so am Herzen liegen, warum geht er in seinem Pressekommentar mit keinem Wort auf den Inhalt der Resolution ein. Getroffene Hunde bellen und Klein muss sich nicht nur nachsagen lassen, die Bürgermeister vor dem Landtag im Regen stehen gelassen zu haben, sondern auch seit Jahren eine kommunalfeindliche Politik in Wiesbaden zu vertreten“, erklärt Christoph Degen.

Als Grund die Bürgermeister seines Heimatkreises nicht im Landtag empfangen zu haben gab Hugo Klein an, er habe an der CDU-Fraktionssitzung teilnehmen müssen. Der SPD-Abgeordnete Lotz erinnert daran, dass CDU und SPD seit Jahr und Tag zur gleichen Zeit ihre Fraktionssitzungen abhalten. „Wir waren da“, erklärt Heinz Lotz. Die CDU habe es nicht einmal geschafft, den Rathauschefs abzusagen. „Wir müssen ja nicht immer einer Meinung sein, aber wir müssen unsere Leute im Main-Kinzig-Kreis ernst nehmen. Sei es die Wasser- oder Gesundheitsversorgung, die Kinderbetreuung oder die sozialen Dienste: Die Städte und Gemeinden gestalten das Leben vor Ort und brauchen unsere Unterstützung. Das ist wichtig und nicht wer mit auf das Foto durfte, Herr Klein“, so der SPD-Politiker Heinz Lotz.

Degen und Lotz sind sich einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Finanznot der Kommunen zu lindern. Es wäre das Mindeste gewesen, wenn die heimischen CDU-Abgeordneten die 100 Meter zurückgelegt hätten, um im gleichen Gebäude die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Kreises zum empfangen – oder wenigstens den Termin abzusagen. Auch das ist nicht geschehen.